Die bisherige Regel, unsere heimischen Vögel nur bei Frost und geschlossener Schneedecke
regelmäßig zu füttern ist der Tatsache gewichen, dass das natürliche Nahrungsangebot von
Insekten, und Sämereien stark zurückgegangen und durch den Klimawandel eine geschlossene Schneedecke kaum noch Realität ist.
Die beste Nahrungsquelle für unsere gefiederten Freunde ist allerdings ein naturnaher Garten: Einheimische Sträucher wie z.B. Heckenrosen bieten Beeren an und in stehengebliebenen Stauden überwintern Insekten. Die Vögel finden jetzt kaum noch Futter und verbrauchen trotzdem viel Energie, um ihre Körpertemperatur von rd. 40°C aufrecht zu erhalten.
Während der Brutzeit im Frühjahr sollte aber auf keinen Fall gefüttert werden.
Meisen bleiben dann bei dem leicht erreichbaren Sonnenblumenkernen, ihre Jungvögel vertragen aber das Körnerfutter noch nicht und können davon sterben. Zur Fütterung sollten Futtersilos angeboten werden. Das Futter darf nicht nass werden, da es sonst verdirbt oder vereist. Bei großen Futterhäusern, vor allem wenn sie nicht regelmäßig desinfiziert werden, kann die Salmonellenerkrankung auftreten, besonders wenn Kot ins Futter gelangt.
Tote Vögel weisen auf diese Infizierung hin. Die Futterstellen sollten mindestens zwei Meter Abstand zur nächsten Glasscheibe (Aufprallgefahr) haben und frei aufgestellt / aufgehängt werden, damit sich keine Katzen anschleichen können.
Die Vögel unterteilen sich in der Ernährungsweise in die drei Gruppen Weichfutter- , Körner- und Allesfresser. Die Weichfutterfresser Amsel, Rotkehlchen, Zaunkönig, Star suchen sich ihre Nahrung bevorzugt am Boden. Die Körnerfresser Finken, Sperlinge, Ammern und die Allesfresser Meisen, Spechte und Kleiber welche sich im Winter auf Körner (Sonnenblumenkerne, Hanf, Mohn) umstellen sind unsere Futtersilogäste. Beim Kauf
des Winterfutters sollten Sie deshalb auf ein weitgefächertes Angebot von Körner-Weichfutter-
Fett-Mix und auf ein zeitnahes Herstellungsdatum achten. Wenn Sie dann die Futterstelle im
Schattenbereich einrichten, denn auch die Wintersonne kann das Futter verderben, haben Sie
Ihre Freude an den Wintergästen.
Horst Schulz
„Wenn Schwalben am Haus brüten, geht das Glück nicht verloren“. Dieses alte Sprichwort hat sich der Hofbesitzer Albert Kierstein in Bad Wimpfen zum Motto gemacht und in die Tat umgesetzt. Er hat dazu als Naturschutzmacher vom NABU Bundesverband Plakette und Urkunde erhalten, welche sein Enkel, Schüler der 9.Klasse der Wilhelm-Maier-Schule in Obereisesheim, sichtbar an einer Tafel am Rad- und Wanderweg vor seinem Anwesen an den Höhenhöfen angebracht hat. Diese Auszeichnung erweckt inzwischen großes Interesse.
Vorstandsmitglieder vom NABU Bad Friedrichshall nahmen dies zum Anlass, Herrn Kierstein und seiner Familie eine Besuch abzustatten und sich vor Ort zu informieren. Sie staunten nicht schlecht, als sie die 50 Rauchschwalbennester in den Pferdeställen entdeckten und erfuhren, dass das Miteinander für die Pferde am Abend und in der Nacht eine Wohltat sei, da die Schwalben sie von Plagegeistern frei hielten. Außerdem sei das Schwalbengezwitscher Musik in den Ohren der Hofbesitzer. Damit die Rauchschwalben (Hirundo rustica) genügend Baumaterial für die Lehmnester mit Stroh zur Verfügung haben, wurden in unmittelbarer Nähe im Außenbereich Lehmpfützen angelegt. Beim intensiven Gedankenaustausch konnten wir feststellen, wie sehr der Familie Kierstein die Schwalben ans Herz gewachsen sind. Wir danken den Schwalbenfreunden und beglückwünschen sie für den wertvollen Einsatz einer bedrohten Vogelart, welche vom NABU und Landesbund für Vogelschutz (LBV) in Bayern bereits 1979 zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde.. Wenn die Rauchschwalben im April aus ihren Winterquartieren südlich der Sahara zurückkehren und die Stallungen wieder bevölkern, wird unser Aktiver und Film- und Fotospezialist Thomas Kemmel sie in Bild und Ton festhalten. In Bad Friedrichshall haben wir ebenfalls ein solches Überlebensangebot beim Reiterverein Bad Friedrichshall, auch dort werden wir im nächsten Jahr unsere Kamera aufbauen und die Aufzucht der Jungen verfolgen.
Horst Schulz
Bilder in der FOTOGALERIE (links oben)